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Piercingschmuck Vol.1: Internes Gewinde vs. Externes Gewinde - here comes gewindelos!

Aktualisiert: 1. Apr. 2022


Die Qualität von Piercingschmuck, also Schmuck, welcher im Inneren des Körpers getragen wird, ist eigentlich ein Thema, welches nicht viel Streitpotential bietet, denn die Faktenlage, was gut und was schlecht ist, lässt sich ziemlich einfach und damit ein für allemal beantworten.

In diesem Post widmen wir uns vorerst dem Gewindesystem bzw. den Systemen, welche genutzt werden können und warum das Gewinde, das am meisten verkauft wird, eigentlich die schlechtere Wahl ist.


Das Gewinde verbindet den Stab mit dem Aufsatz und kann innenliegen, also das Gewinde liegt im Stab selbst und das Gegenstück ist am Aufsatz befestigt (Innengewinde oder internal threaded) und die andere, weit verbreitetere Variante ist das Außengewinde (external threaded), wo das Gewinde außen am Stab sitzt und die Kugel eine Vertiefung in sich trägt.


Außengewinde

Das Außengewinde-System war und ist aktuell immer noch das meistverkaufte System und in Zusammenhang mit dem Material Chirurgenstahl die deutlich dominierendere Kombination.

Qualität statt Quantität

Aber Qualität hängt nicht zwangsläufig mit Quantität zusammen und tatsächlich: das Außengewinde eignet sich weniger für Piercings.

Der Grund dafür ist direkt offensichtlich, denn das eingeschnittene Gewinde ist scharfkantig und führt beim Einführen in den Stichkanal zu Mikroverletzungen.

Durch das Gewinde können beim Wechsel Bakterien im Schmuck hängen und damit haften bleiben, auch die Problematik der Verkantung des Gewindes ist nicht selten und macht das Öffnen des Schmucks oft zu einem Kraftakt.

Übrigens: Im Staat Oregon und Florida, USA, ist es verboten, mit Außengewinde zu piercen.


“331-900-0105 Initial Jewelry for Standard Body Piercing A standard body piercer must meet the following jewelry grade standards for initial piercings unless requirements listed in subsection (5) of this rule are met. (D) All threaded or press-fit jewelry must have internal tapping (no threads on posts); (E) For body jewelry purposes, surfaces and ends must be smooth, free of nicks, scratches, burrs, polishing compounds and metals must have a consistent mirror finish. (2) A licensee must have a “Mill Test Certificate” for all jewelry used for initial piercings which provides evidence of a specific grade of metal with a code designation from the ASTM or ISO, which must be available on the facility premises.”



Innengewinde als deutlich sanftere und sicherere Alternative


Als Alternative bietet sich das bereits genannte Innengewinde, welches in seinen Designmöglichkeit den Aufsatz betreffend auch deutlich variabler zeigt, da das Gewinde angesetzt und nicht hineingebohrt werden muss.

Innengewinde

Der Übergang von Aufsatz zu Kugel ist deutlich flüssiger als beim Außengewinde, was weniger Platz für eine Bakterienansammlung bietet.

Da das Gewinde nicht an den Stab geschnitten ist, sondern diese eine glatte, ebene Fläche aufweist, ist der Prozess des Einsetzens deutlich sanfter und komplikationsärmer.

Außengewinde Piercingschmuck ist auch meist hinsichtlich des Materials von deutlich schlechterer Qualität betroffen, da diese Schmuckstücke oft in schieren Mengen produziert und zu billigen Preisen verkauft werden. Chirurgenstahl ist da meist das Material der Wahl und sofern nicht mit einem ISO oder ASTM-kompatiblen Stahltyp produziert, sind diese auch nicht biokompatibel und für den Einsatz im Körper geeignet.


Selbstverständlich gibt es auch Firmen, die Innengewindesysteme oder gar gewindelosen Piercingschmuck (threadless) in schlechtem Material produzieren, deswegen gibt es eine Kategorisierung, die ich euch im nächsten Blogpost näherbringen möchte.

Im Zweifel einfach im Piercingstudio eures Vertrauens nachfragen oder nach guten Firmen suchen, nichts falsch macht ihr beispielsweise bei Industrial Strength, NeoMetal, Junipurr, Norvoch, Auris, etc.


Threadless für einfaches handling auch für Kund*Innen selbst


Nebst Innen- und Außengewinde ist seit einigen Jahren ein neues Verschlusssystem auf dem Vormarsch und findet Einzug in Studios, die sich mit sicherem Schmuck sowie allem

Gewindeloses Verschlusssystem

Drumherum auseinandersetzen: das gewindelose System, oder Threadless genannt. Oft wird es auch Push Pin oder Push Fit genannt.

Der Stab ist ebenfalls wie beim Innengewinde ohne sichtbaren Kanten oder Einkerbungen, sondern glatt und somit hervorragend geeignet für das Einsetzen in den Stichkanal.


Viele Kund*Innen merken den Unterschied deutlich, das Einsetzen des Schmucks ist nicht mehr schmerzhaft, sondern meist nur etwas unangenehm, wenn es ein frisches Piercing ist.


Der Pin am Aufsatz wird angebogen und in den Hohlraum im Stab geschoben und hält somit auf Druck, je nachdem wie fest es sitzen soll, ist es möglich den Pin zu justieren. Auch für Kund*Innen selbst ist der Wechsel einfach und der Aufsatz verliert sich in der Summe deutlich weniger, da es sich nicht lose dreht.


Summa summarum ist Innengewinde oder gewindeloser Schmuck eine sichere und weitaus bessere Alternative zu Außengewinde. Auch, wenn es preislich einen Unterschied gibt, ist nicht zu verachten, dass der Schmuck auf Dauer in dem Körper getragen wird und sollte aus diesem Grund unbedingt bestmöglich verarbeitet sein.

Weil Du es Dir (und uns!) wert bist!









Und als Pro Tip: Bitte täglich kontrollieren, ob euer Schmuck fest und sicher sitzt!





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