top of page

Let's talk about: Lobe- aka. Ohrläppchenpiercings

Der Klassiker unter den Piercings ist und bleibt das Ohrläppchenpiercing. Oftmals schon in jungen Jahren ist diese Variante für die meisten gut geeignet und ist auch im Abheilungsprozess in der Regel sehr unkompliziert. Anatomisch gesehen ist es auch an den meisten Ohren problemlos möglich.

Anatomie und Schmuck


Wie oben bereits erwähnt ist die Anatomie in den allermeisten Fällen immer sehr dankbar, was die Platzierung von Piercings im Ohrläppchen betrifft. Auch kleinere oder schmale Ohrläppchen können mit dem entsprechenden Schmuck (in dem Fall natürlich einfach nicht zu groß) meist gut gepierct werden. Die Varietät ist nur etwas mehr eingeschränkt, was Schmuck und Platzierung angeht.


Ein Piercing im Ohrläppchen
Lobe

Etwas anders sieht es aus, wenn eine Ohrrekonstruktion stattgefunden hat: je nach Art der Narbe sollte mindestens ein Jahr gewartet werden, manchmal auch länger. Schwerer Schmuck fällt auch als Option raus, um das Narbengewebe nicht zu strapazieren.

Es ist wichtig, vorher gut abzutasten, ob im hinteren Bereich genug Platz bestehen bleibt, wenn bspw. Ohren angelegt wurden. Eine OP bedeutet immer einen Eingriff in die Körperlichkeit und es sollte ausgiebig überprüft werden, ob das alles so funktioniert und eine gute Prognose für die Abheilung gegeben ist.


Es ist generell extrem wichtig, dass der Schmuck mit Bedacht gewählt wird. Zu dünner oder zu schwerer Schmuck wird sich über die Jahre hinweg aus dem Gewebe "schneiden", also heraus migrieren. Manchmal kann man das bei Menschen auch an der Nase sehen - die Einstichstelle ist kein Punkt mehr, sondern wird mehr und mehr zu einem Strich. Der Körper beginnt in diesem Fall den Schmuck final abzustoßen.



Variationen


Das Ohrläppchen kann je nach gegebener Fläche eine wundervolle Spielwiese an Kreativität sein: Piercings können dann nach purer Lust und Laune (und Möglichkeit!) am Ohr angeordnet werden.

stacked lobe, zwei übereinander gesetzte Piercings am Ohrläppchen
stacked lobe

Eine immer beliebter werdende Variante ist das sogenannte stacked lobe. Hier werden zwei Piercings übereinander platziert und erzeugen einen tollen Effekt und doch ungewohnten Einblick. Mit der Kombi Stein und Ring kann ebenfalls eine beeindruckende Optik erzeugt werden.

Es gilt also: auch wenn die Stelle ein Klassiker ist, muss es die Platzierung nicht sein. Es gibt einige Möglichkeiten, z.B. das transverse lobe, welches seitlich von dem einen Ende des Ohrläppchens zum anderen durchstochen wird oder aber die Schmuckvariante Orbital (bitte nicht mit Conch verwechseln), bei der zwei bestehende Lobes mit einem Ring verbunden werden.


Sprech uns gerne an, wenn Du besondere Vorstellungen hast und wir schauen vor Ort, was möglich ist.

Und wenns der wunderbare Klassiker sein soll: sprich uns ebenfalls gerne an!



Abheilung


Die Abheilung verläuft i.d.R. entspannt und ohne große Zwischenfälle, die Dauer liegt um die 3-4 Monate. Individuell kann die Zeit sich natürlich ändern - kommt natürlich immer darauf an, wie die individuellen Umstände sind: Krankheitsphasen wie Grippe oder Corona, Impfungen, Stressfaktoren wie Deadlines, Klausurenphase oder private Probleme, all das kann eine Abheilung verzögern oder belasten.


Normale Symptome währenddessen sind: Rötung, Schwellung, Schmerzempfindlichkeite und Sekretbildungen. Lies gerne hier nochmal alles darüber nach!

Moisture Irrititaton als Komplikation kommt überwiegend bei Kindern vor und ist eine Flüssigkeitsansammlung unter der Haut, ähnlich einer Talgzyste, die auf den ersten (und zweiten) Blick ziemlich gruselig aussieht.

Die Ohrhinterseite im Bereich der Ohrläppchen ist ein Paradies für Bakterien: dunkel, feucht und warm.

Aus diesem Grund ist es essentiell, dass Feuchtigkeit vermieden wird: nasse Haare sollten nicht darüber hängen oder damit zu Bett gegangen werden. Auf Dauer kann das zu eben jenen Flüssigkeitsreservoirs unter der Haut führen, meist schmerzlos, aber deutlich zu ertasten und auch zu sehen.

Gerade Kinder lassen sich manchmal nicht gerne anfassen oder die Haare trocknen, weswegen sie den größten Prozentsatz in diesem Bereich aufweisen, aber auch Erwachsene kann es, wenn auch deutlich seltener, erwischen. Oftmals ist ein gutes Trocknungsmanagment der Schlüssel, um dieser Reservoirs langsam, aber stetig loszuwerden, Vorsicht ist aber dennoch besser als Nachsicht.


  • nasse Haare trocknen oder mit einem Haarband bändigen, damit die Flüssigkeit gar nicht erst Richtung Ohr läuft und sich dort staut

  • die Rückseite des Schmucks sollte eine schlichte Platte oder Kugel sein, im Butterfly Back z.B. sammelt sich sonst Talg, abgestorbene Hautzellen und bilden einen tollen Nährboden für Bakterien

  • regelmäßig hinter dem Ohr checken, dass der Hautbereich gut und normal aussieht


Unterschrift von der Verfasserin








FAQ: Was ist ein Lobe Piercing? - Ein Lobe Piercing ist im Prinzip einfach ein Ohrläppchenpiercing, welches in verschiedenen Varianten am Ohrläppchen gepierct werden kann.


Wie schmerzhaft ist ein Lobe Piercing? - In der Regel ist diese Stelle weniger schmerzhaft, oftmals mit der Intensität einer Impfung zu vergleichen.


Wie lange dauert es bis Lobe Piercing verheilen? - Meist liegt die Dauer der Abheilung von Ohrläppchenpiercings bei ungefähr 3-4 Monaten.




136 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page